„Neun von zehn weltweit agierenden Konzernen haben mindestens eine Tochterfirma in Steueroasen. Durch die Steuervermeidung von Unternehmen gehen Entwicklungsländern jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen verloren.“ – Oxfam
In den 2016 veröffentlichten sogenannten Panama Papers wurde von enormen Steuervermeidungen berichtet. Diese schaden vor allem Staaten, die zu den ärmsten Ländern weltweit zählen. Hinterzogen werden die Steuern meist von Unternehmen, die in diesen Ländern produzieren oder von reichen Einzelpersonen. Die so verlorenen Steuereinnahmen belaufen sich alleine in
Afrika auf 14 Milliarden Dollar pro Jahr. Dies ist beispielsweise das Doppelte der kenianischen Ausgaben für die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Laut Berichten der
WHO und UNESCO könnte mit dieser Summe das Überleben von vier Millionen Kindern gesichert werden und Lehrpersonal für alle Kinder in Afrika angestellt werden.
Es gibt viele Länder, die einem sofort in den Sinn kommen, wenn von Steueroasen gesprochen wird. Die Kaimaninseln, Panama oder Luxemburg zum Beispiel, aber auch die Schweiz. Hier wird im Februar 2017 über die Unternehmenssteuerreform III abgestimmt, die für die Schweiz weniger Steuerausfälle bedeuten, besonders Entwicklungsländern aber enorm schaden würde. Unternehmen würden neue Möglichkeiten geboten werden, wie sie Steuern vermeiden könnten.