Erdüberlastungstag: Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchte man drei ganze Erden
Der diesjährige deutsche Erdüberlastungstag fällt auf den 2. Mai 2018. Ab heute lebt Deutschland für dieses Jahr „ökologisch auf Kredit“: auf Kosten der nächsten Generationen, unseren Kindern und Kindes-Kindern. Jedes Jahr berechnet die Umweltorganisation Global Footprint Network (GFN) die ökologischen Fußabdrücke der einzelnen Länder und der ganzen Welt und stellt dabei einen Erdüberlastungstag fest. Der Tag, an dem alle regenerierbaren Ressourcen verbraucht worden sind, die für das gesamte Jahr 2018 zur Verfügung stehen sollten. Es werden ab jetzt also Ressourcen genutzt, die den kommenden Generationen fehlen. Und es werden Rohstoffe auf Kosten jener im globalen Süden verbraucht, die zwar weniger davon als wir verbrauchen, aber stärker unter den ökologischen Folgen leiden. Bei der Berechnung des Erdüberlastungstages stellt man die Biokapazität und den ökologischen Fußabdruck gegenüber. Das GFN stellt den Bedarf von natürlichen Ressourcen, der Menge an der Aufnahmemöglichkeit von Abfällen wie CO2 oder weiteren Emissionen oder dem Wiederaufbau von Ressourcen gegenüber. Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchte man drei ganze Erden. Damit reiht sich Deutschland direkt hinter die USA ein, die als einzige einen noch schlechteren ökologischen Fußabdruck aufweisen können. Der globale Erdüberlastungstag wird dieses Jahr voraussichtlich wie im letzten Jahr in den August fallen. 1) Germanwatch: Deutscher Erdüberlastungstag: Ab 2.Mai leben wir ökologisch auf Kredit; Stand: 30.04.2018
Es geht schon lange nicht mehr nur um die Rettung des Eisbären und seines Lebensraums. Das Bewusstsein in der Bevölkerung für den Klimawandel und seine Folgen ist vorhanden. Doch trotz allem wird nicht danach gehandelt. Wenngleich der Erdüberlastungstag im Vergleich zum Vorjahr (24. April) nach hinten gewandert ist, sieht die Organisation Germanwatch dies nicht als Triumph: „Es ist bisher keine Trendwende bei unserem viel zu großen Ressourcenverbrauch in Sicht“, sagt Julia Otten von Germanwatch. „Der Tag zeigt, dass wir schnell unseren CO2-Ausstoß verringern müssen, der in Deutschland seit 2009 nicht mehr gesunken ist. Der ökologische Fußabdruck der Menschen und der Wirtschaft hierzulande muss deutlich kleiner werden.“ 2) Germanwatch: Deutscher Erdüberlastungstag: Ab 2. Mai leben wir ökologisch auf Kredit; Stand: 30.04.2018
Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon heute in vielen Teilen der Welt deutlich zu spüren: Überflutungen in Bangladesh, Dürren in China oder Nordafrika sowie Waldbrände in Russland. Die Zahl der Klimaflüchtlinge, die sich gezwungen sehen, ihre Heimat aufgrund der Folgen des Klimawandels zu verlassen, steigt jedes Jahr weiter an. Wissenschaftler rechnen mit bis zu 500 Millionen Klimaflüchtlingen bis 2050.
Durch einen enormen CO2 Ausstoß treibt die Menschheit den Klimawandel immer weiter an. CO2 entsteht durch zwei verschiedene Quellen: die natürlichen Quellen, sprich Waldbrände, Vulkanausbrüche oder Verrottung und die durch den Menschen produzierten Quellen, wie beim Heizen von Wohnungen, bei der Energieversorgung, dem Verkehr, der Fleischproduktion oder der industriellen Landwirtschaft. Die ausgestoßenen Treibhausgase führen dazu, dass die Erdatmosphäre immer dicker wird und somit immer mehr Sonnenstrahlen im Inneren der Atmosphäre gehalten werden: die Temperatur steigt. Dieses Phänomen wird als Treibhauseffekt beschrieben. Vor allem Industrie- und Schwellenländer sind für diese Entwicklung verantwortlich. Der aktuelle Anteil der Industrieländer an weltweiter CO2-Emission wird auf drei Fünftel geschätzt. 3) Globalisierung Fakten: Treibhauseffekt; nicht mehr verfügbar
Dieser Wandel führt viele Problematiken mit sich, die die Bevölkerung dazu zwingen, früher oder später auszuwandern. Besonders häufig sind Entwicklungsländer betroffen. Aufgrund ihrer geografischen Lage und meist unsicheren wirtschaftlichen und politischen Systemen ist es in Entwicklungsländern schwieriger, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen oder vorsorglich Maßnahmen zu ergreifen. Die betroffenen Länder geraten in eine scheinbar ausweglose Situation aus Armut und fehlenden Anpassungsmaßnahmen, wodurch sich Hunger, Wasserknappheit und Konfliktsituationen verschärfen.4) Südwind Instiut: Die Armen tragen der Reichen Last – Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklungsländer; nicht mehr verfügbar
Aber nicht nur Entwicklungsländer sind vom Klimawandel betroffen. Der durch diesen Effekt bedingte Anstieg des Meeresspiegels führt zur Zerstörung zahlreicher Ökosysteme und Landstriche, wie auch zur Versalzung der Böden und des Trinkwassers. Es wird geschätzt, dass in Zukunft über 50 Prozent der Weltbevölkerung davon betroffen sein könnten. 5) Pro Asyl: Auf der Flucht vor dem Klima; herausgegeben Januar 2013
Fußnoten und Quellen:
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