Was noch kommt: Bevorstehende Hungersnöte 2017
Das Famine Early Warning Systems Network (FEWS NET) warnt vor vier potentiellen Hungersnöten im Jahr 2017. In Nigeria, Süd-Sudan, Somalia und Jemen ist die Lage sehr ernst. 1) FEWS NET: Emergency food assistance needs unprecedented as Famine threatens four countries; Artikel vom 25.01.17
Das FEWS NET besteht seit 1985 und wurde von der US Agency for International Development (USAID) nach verheerenden Hungersnöten in Afrika, wie zum Beispiel in Äthiopien, gegründet. Es analysiert Länder mit Lebensmittelknappheiten und warnt vor bevorstehenden Hungersnöten und humanitären Katastrophen. 2) FEWS NET: About Us; nicht mehr verfügbar
Laut UN-Angaben sind 75.000 Kinder in akuter Lebensgefahr. Peter Lundberg, der Menschenrechtsbeauftragter der UN, sagte dazu, dass 400.000 Kinder zur Zeit von Hunger bedroht sind und ein Fünftel dieser Kinder in den kommenden Monaten sterben werden, wenn ihnen nicht geholfen wird. 3) PressTV News Videos: UN warns of famine in northeast Nigeria; Video vom 16.11.16
Gründe für die dramatische Lage sind anhaltende Konflikte, extreme Dürre und Trockenheit, ausgelöst durch den Klimawandel und das infolgedessen stärker ausfallende Wetterphänomen El Niño, und ökonomische Instabilität. So leidet beispielsweise Nigeria noch immer unter dem Terror und der Brutalität der Boku Haram, die seit 2011 für Instabilität im Land führt. Hunderttausende Menschen sind in die Nachbarländer geflohen und es soll weit über 2 Millionen Binnenflüchtlinge geben. 4) UNO-Flüchtlingshilfe: Nothilfe Nigeria: Bitte spenden Sie für Flüchtlinge; Stand von 30.01.17 Dazu verfügen die meisten der von Lebensmittelknappheit betroffenen Länder nur über eingeschränkte wirtschaftliche Möglichkeiten und große Teile der Bevölkerung nur über einen unzureichenden Lebensunterhalt. Die FEWS NET prognostiziert für 2017 nun auf Basis dieser Beobachtungen, dass 70 Mio. Menschen in 45 Ländern auf Hilfslieferungen angewiesen sein werden. 5) Premium Times: Nigeria: Three countries may face famine; Artikel vom 26.01.17
Die Industriestaaten stehen nun in der moralischen Verantwortung, auch da sie eine Mitverantwortung für den Ausbruch von Dürren und politischen Konflikten haben, die betroffenen Ländern zu unterstützen und es nicht zu einer Hungersnot kommen zu lassen bzw. ihnen bei der Bewältigung einer bevorstehenden humanitären Katastrophe zur Seite stehen. Weiterhin müssen von Konflikt betroffene Länder bei der Lösung dieser unterstützt werden. Auch darf es nicht bei Hilfslieferungen und Bereitstellen von finanziellen Mitteln bleiben. In den betroffenen Ländern müssen langfristige Strukturen aufgebaut werden, die die Länder von der Abhängigkeit nach Hilfslieferungen und Spenden befreien und sie eigenständig Krisen bewältigen lassen.
Fußnoten und Quellen:
Keine Kommentare