Reihe um Konfliktrohstoffe: Was steckt in unseren Handys? #Lithium
#3: Lithium-Abbau in Argentinien nimmt Indigenen die Lebensgrundlage
Die argentinische Regierung und ausländische Unternehmen arbeiten zusammen, um den Lithium-Abbau im Land zu ermöglichen. Sie missachten dabei den Landbesitz indigener Gemeinschaften und die Konsequenzen für die Umwelt. 1) VICE: Argentinien legt die indigenen Territorien trocken; veröffentlicht am 29.11.2013
Der populäre Rohstoff wird für Akkus und Batterien für den globalen Markt verwendet und aus Salzseen gewonnen. 2) Zeit: Kostbares Metall aus der Salzwüste; veröffentlicht am 08.04.2016 Im vergangenen Jahr wurden geschätzt 3.800 Tonnen abgebaut. Die Reserven in Argentinien liegen derzeit bei zwei Millionen Tonnen.
Für die indigenen Bewohner Argentiniens sind Landwirtschaft, Salzgewinnung, Vieh und Tourismus auf ihrem Land Haupteinnahmequellen und Existenzgrundlage. Es gibt gesetzliche Bestimmungen wie die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker und das Übereinkommen Nr. 169 der International Labour Organisation (ILO), die den Besitz schützen. Argentinien hat zugestimmt, dass die Einwilligung der indigenen Gemeinschaften in den Lithium-Abbau auf ihrem Land erforderlich ist und die Resolution der UN ratifiziert. 3) Südwind: Rohstoffe für Handy und Co.: Lithiumabbau in Argentinien; nicht mehr verfügbar Doch die dort festgeschriebenen Rechte werden meist missachtet.
Infolgedessen und da die Landrechte der Indigenen oft nicht detailliert vertraglich bestimmt sind, wird ihr Land ohne Zustimmung für den Lithium-Abbau verwendet. Die Gemeinschaften sind seit Jahrhunderten um die Salzseen angesiedelt, doch das scheint den Landraub nicht zu verhindern. Weiterhin sind ihre Lebensgrundlage und Einnahmequellen durch den übermäßigen Wasserverbrauch bedroht: Bei der Lithium-Gewinnung verdampft ein Großteil des gebrauchten Wassers. 4) VICE: Argentinien legt die indigenen Territorien trocken; veröffentlicht am 29.11.2013 So trocknet das Land schnell und in weiten Teilen aus. 5) VICE: Argentinien legt die indigenen Territorien trocken; veröffentlicht am 29.11.2013 Betroffen sind unter anderem Wasserstellen für das Vieh. Der Grundwasserspiegel sinkt langfristig und Wasserknappheit ist die Folge. 6) Südwind: Rohstoffe für Handy und Co.: Lithiumabbau in Argentinien; nicht mehr verfügbar Auch das empfindliche Ökosystem der Salzseen wird angegriffen und die Salzgewinnung als Einnahmequelle der Indigenen enorm eingeschränkt. Überdies scheint der spirituelle und kulturelle Wert des indigenen Territoriums beim Landraub durch Unternehmen und Regierung keine Rolle zu spielen. 7) VICE: Argentinien legt die indigenen Territorien trocken; veröffentlicht am 29.11.2013
Die Lithium-Produktion in Argentinien sei eine gewinnbringende Investition, raten Magazine wie der Capital Manager. Lithium-Batterien werden für Elektroautos verwendet, man investiere also in die „grüne Welle“ 8) Capital Manager: Neuer Lithium-Mekka in Argentinien?; nicht mehr verfügbar . Der Widerspruch des umweltschädigenden Lithium-Abbaus in Argentinien für eine umweltfreundlichere Auto-Alternative wird hier wohl deutlich. 9) Capital Manager: Neuer Lithium-Mekka in Argentinien?; nicht mehr verfügbar
Die Gewinnung des Rohstoffes sollte umweltfreundlicher und ressourcenschonender gestaltet werden, fordern Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen. Dazu müssen Lithium-Recycling, bewusster Konsum und langfristige Nutzung, zum Beispiel des Handys, gefördert werden. Außerdem sollten Naturschutzgebiete nicht für die Lithium-Gewinnung genutzt werden. Die existenzielle und kulturelle Lebensgrundlage der indigenen Gemeinschaften kann nur geschützt werden, wenn Unternehmen und Behörden ihren Besitz und ihre Rechte respektieren. 10) Südwind: Rohstoffe für Handy und Co.: Lithiumabbau in Argentinien; nicht mehr verfügbar
Fußnoten und Quellen:
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