Verletzungen der Menschenrechte sind eine Hauptursache für Flucht
Heute lebt mehr als eine halbe Milliarde Menschen in Armut – allerdings kann das bei Weitem nicht nur am Einkommensstand gemessen werden. Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon betonte in seiner Erklärung zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut den Zusammenhang mit der Verletzung der Menschenrechte. Armut manifestiert sich neben dem beschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung auch durch die Verweigerung und Verletzung anderer Menschenrechte. Armut ist nicht nur die Ursache sozialer Ausgrenzung, sondern auch die Konsequenz. Weiter führen Demütigung und Ausgrenzungen zu sozialen Unruhen und in extremen Fällen zu gewalttätigem Extremismus, der leider noch viele Teile der Erde plagt. Diesen Missständen begegnen immer noch vielen Menschen. Sie fühlen sich dann gezwungen, der „erniedrigen Realität ihres täglichen Lebens“ zu entkommen. Abschließend appelierte er an die internationale Gemeinschaft:
„Lasst uns an diesem Internationalen Tag für die Beseitigung von Armut die Stimmen der Menschen in Armut hören und beachten. Lasst uns uns verpflichten, die Menschenrechte aller Menschen zu verteidigen und die Demütigung und soziale Ausgrenzung von in Armut lebenden Menschen zu beenden. Lasst uns ihre Einbeziehung in globale Bemühungen fördern und extreme Armut für immer beenden.“ Ban Ki-moon, UN-Generalsekretär 1) unric: UN-Generalsektretär Ban Ki-moon: Erklärung zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut; nicht mehr verfügbar
64 Prozent der Flüchtlinge geben als Grund für ihre Flucht nach Deutschland die Achtung der Menschenrechte an. 38 Prozent erhoffen sich Religionsfreiheit und 31 Prozent politische Stabilität. Die wirtschaftliche Stärke Deutschlands geben dagegen nur 12 Prozent als Ursache für das Verlassen ihrer Heimat an. Das geht aus der „Flüchtlingsstudie 2014“ des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hervor. Auch wenn die Studie keine Rückschlüsse auf die derzeitige Situation zulässt, leitet das Bundesamt anhand dieser Ergebnisse wichtige Schlussfolgerungen für die aktuellen Flüchtlingsbewegungen ab. 2) migazin: Studie: Flüchtlinge kommen wegen Menschenrechten nach Deutschland und nicht wegen Geld; Artikel vom 17.10.16
Die Ergebnisse der Erhebung wurde am vergangenen Freitag veröffentlicht. Zugelassen waren Asylberechtige und anerkannte Flüchtlinge aus Afghanistan, Eritrea, dem Irak, Sri Lanka und Syrien. Das sind die Länder, die die Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland in den letzten Jahren besonders geprägt haben. Die Teilnehmenden waren zwischen 18 und 69 Jahre alt und bekamen ihren Status im Asylverfahren zwischen 2008 und 2012 zuerkannt. Die Umfrage macht somit Aussagen über die Menschen möglich, die sich mit dauerhafter Bleibeperspektive bereits mehrere Jahre in Deutschland aufhalten. 3) Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Asyl – und dann? Die Lebenssituationen von Asylberechtigten und anerkannten Flüchtlingen in Deutschland; nicht mehr verfügbar
Fußnoten und Quellen:
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