Palmöl-Anbau befeuert den Klimawandel
Palmöl ist ein Alleskönner und wird täglich in diversen Formen konsumiert. Führende Hersteller verfehlen es laut einer aktuellen Greenpeace-Studie jedoch noch immer, die Herkunft des Konflikt-Rohstoffes Palmöl offen zu legen und für Nachhaltigkeit in der Herstellung zu sorgen. Palmöl findet sich in unterschiedlichsten Produkten, in Lebensmitteln, Kosmetik, Gebrauchswaren sowie zur Energiegewinnung. Der wertvolle Rohstoff und der Raubbau am Regenwald verursachen aber sowohl lokale als auch globale Bedrohungen: Der extensive Anbau von Ölpalmen sorgt für die Vertreibung der lokalen Bevölkerung. Außerdem werden zugunsten des Profites von Großkonzernen große Flächen Regenwald abgeholzt, was zu einer massiven Freisetzung von Treibhausgasen führt und so zur Erderwärmung beiträgt. 1) epo: Immer noch Palmöl aus Regenwaldzerstörung in globalen Lieferketten – Stand 04.03.2016
Einige der multinationalen Konzerne wie Colgate-Palmolive, Johnson& Johnson, Pepsico und Unilever verfehlen, dem Verbraucher Transparenz über die Herkunft des Palmöls zu gewährleisten. Keines der Unternehmen war in der Lage, nachzuweisen, dass das von ihnen verarbeitete Palmöl nicht aus abgeholzten Regenwaldflächen stammt. Laut Greenpeace hat Ferrero jedoch Fortschritte gemacht: Das Unternehmen kann annähernd 100 Prozent des Palmöls bis zur Plantage rückverfolgen. Viele der Unternehmen geben offen zu, keinen Überblick über die Herkunft des Öls, das sie beziehen, zu haben. Dies ist eine große Herausforderung, da die meisten Lieferketten sehr komplex sind. Allerdings wäre von den Großkonzernen mit Milliardenprofiten ein Engagement für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit zu erwarten. 2) Greenpeace: Müsli mit bitterem Beigeschmack – Stand 04.03.2016
Der Palmöl-Abbau schadet der lokalen Bevölkerung und der Umwelt enorm. Immer wieder kommt es zu Landkonflikten zwischen Konzernen und lokaler Bevölkerung und im Zuge dessen zu Vertreibungen. Die Arbeitsbedingungen in der Palmölindustrie sind oft katastrophal. Die Arbeiter werden enorm ausgebeutet und Kinderarbeit ist keine Seltenheit. Neben den massiven Menschenrechtsverletzungen birgt der Palmölanbau in den Regenwäldern Südostasiens auch eine globale Bedrohung.
Die Zerstörung der Regenwälder – auch im Zuge des Palmölanbaus – ist gefährlich für das Klima. Enorme Waldflächen werden für den Palmölanbau abgeholzt. Der Raubbau sorgt aber für eine fatale Störung des Ökosystems: Waldbrände breiten sich leichter aus. Auch die Gebiete für die Palmöl-Plantagen werden von manchen Zulieferern durch Abbrennen des Regenwalds freigelegt. 1997 starben aufgrund der Luftverschmutzung durch das Abbrennen der Wälder 15.000 Menschen. Allein das Abbrennen indonesischer Wälder erzeugt täglich einen CO2-Ausstoß, der so groß wie die täglichen CO2-Emissionen der gesamten USA ist. 3) The Daily Beast: The World Runs on Palm Oil, and That’s Fueling Climate Change – Stand 04.03.2016 Zudem entstehen neben den Palmöl-Plantagen riesige Abwasserteiche, die eine große Menge an Methan, einem besonders potenten Treibhausgas, freigeben. Ein durchschnittlicher Teich erzeugt pro Jahr denselben Anteil an der Klimaerwärmung wie 22.000 Autos. Mit der nötigen Hilfe der Regierung und Konzernen könnten diese Abwasserteiche aber auch zur Energiegewinnung beitragen – eine Chance für mehr Nachhaltigkeit. 4) The Guardian: The palm oil plantations powering communities and tackling climate change – Stand 04.03.2016
Der Klimawandel äußert sich in einer steigenden Zahl von extremen Wetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen. Langzeitfolgen davon sind Ernährungsunsicherheit, Wasserknappheit und Desertifikation von großen Gebieten. Die wachsende Zahl von Menschen, die aufgrund veränderter Umweltbedingungen ihre Heimat verlassen müssen, beträgt bereits heute mehr als 20 Millionen. 5) Greenpeace: Klimaflüchtlinge- die verleugnete Katastrophe – Stand 04.03.2016
Palmöl ist neben vielen Produkten, die wir täglich im Supermarkt kaufen, auch ein Bestandteil unserer Nachfrage nach Energie. Deutschland ist in der EU der größte Verbraucher von Agrardiesel, der vor allem aus Raps-, aber auch aus Soja- und Palmöl hergestellt wird. Außerdem sieht die europäische Gesetzgebung eine 12-15 prozentige Beimischung von nachwachsenden Brennstoffen zu fossilen Kraftstoffen vor. Der hohe Energiebedarf wird zunehmend durch pflanzliche Brennstoffe gedeckt – ist aber nicht bewiesen klimafreundlicher. Somit entwickelt sich die Biosprit-Produktion zu einem Motor des Landraubs und beeinflusst das Klima maßgeblich. 6) Landgrabbing: Fallbeispiel: Land Deals in Tanzania – Stand 04.03.2016
Zwar entwickeln die meisten Konzerne wegen wachsendem öffentlichen Drucks eine Selbstverpflichtungserklärung für nachhaltigeres Palmöl – diese ist allerdings nicht bindend. 7) Frankfurter Rundschau: Palmöl frisst den Regenwald – Stand 04.03.2016 „Unsere Untersuchung zeigt, dass die Marken nicht genug tun, um die Palmölindustrie von der Zerstörung der Wälder Indonesiens abzuhalten”, bestätigt Gesche Jürgens, Greenpeace-Expertin für Wälder. „Trotz der Versprechen und Verpflichtungen dieser großen Marken schreitet die Entwaldung ungebremst voran.“ 8) Greenpeace: Müsli mit bitterem Beigeschmack – Stand 04.03.2016
Dennoch sprechen sich neben Umweltaktivisten immer mehr Konsumenten und Konzerne für eine nachhaltige Palmöl-Kultivierung aus. Zertifikationen wie RSPO ( Roundtable on Sustainable Palm Oil ), das in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation WWF entwickelt wurde, sollen für eine nachhaltigere Palmöl-Produktion sorgen. Allerdings wird von vielen Umweltschutzverbänden kritisiert, dass deren Richtlinien zu schwach sind. Da es sich um eine globale Herausforderung handelt, wären weltweit geltende, härtere Reglementierungen wünschenswert. 9) The Daily Beast: The World Runs on Palm Oil, and That’s Fueling Climate Change – Stand 04.03.2016 Sowohl Regierungen als auch Konzerne und Konsumenten sollten sich verstärkt für einen verbesserten Umwelt- und Klimaschutz einsetzen.
Fußnoten und Quellen:
Dorina bauer
Veröffentlicht um 10:19h, 29 SeptemberHallo, ich bin Dorina und ic h finde den Kommentar von Cecil so geschmacklos!!!
Hör auf dich über das Thema lustig zu machen und erkenne den Ernst der Situation!
Ölpalmen machen viel Kaputt
Ich hoffe ich konnte helfen #Greenpeace
Dorina